top of page
Wappen der Familie Zumpf

Johann Wolfgang Christoph

Zumpf von Neuhaus

Johann Wolgang Christoph Zumpf - Freiherrlich von Greifenklauischer Zehntverwalter zu Burgbernheim - Digitalisate von HHStAW Bestand 128-3 Nr. 1710-hhstaw_128--3_nr_1710_0002.

Johann Wolfgang Christoph Zumpf war zu Neuhaus am 31.12.1782 als dritter ehelicher Sohn geboren. Sein Vater Johann Christoph Ludwig Zumpf war ein hochtalentierter Künstler in Schweinau bei Nürnberg, der noch vor dessen Geburt im Juni 1782 im Alter von nicht 32 Jahren verstorben war.

Seine werte Mutter, eine geborene Schäffer, verstarb bald nach seiner Geburt und so kam es, dass er und seine zwei älteren Brüder bei Verwandten aufwuchsen. Die beiden älteren, Johann Leonhard II. Zumpf (*04.04.1776) und Johann Heinrich Marcus II. Zumpf (* 27.04.1778) wuchsen bei ihren gleichnamigen Gevattern (Paten) Johann Leonhard I. Zumpf (* 17.09.1752) und Johann Heinrich Marcus I. Zumpf (*09.07.1743), beide hochbegabte Kunstmaler zu Schweinau bei Nürnberg, auf. (Bekannt als Gebrüder Zumpf)

 

Die kinderlose Justitz-Rätin und BaseJustine Sabine Dorothe Steinheil (geborene Böckler, Tochter des letzten Schultheiß von Burgbernheim), nahm Johann Wolfgang Christoph Zumpf in ihr Gutshaus in Burgbernheim auf und ermöglichte ihm mit viel Liebe und Aufmerksamkeit eine unbeschwerte Kindheit und Zukunft in Burgbernheim.

Seine Base und Pflegemutter war vermählt mit Carl August Steinheil, jur. cand. württembergischer Hauptmann und Stabsamtmann zu Schmiedelfeld.

 

Als auch sein Pflegevater der Justiz-Rat Steinheil  1799 starb, begann er seine Laufbahn als Freiherrlich von Greiffenclauischer Zehnt-Gutverwalter, zunächst als Assistent und Scribent (Schreiber) beim Amtsvorgänger Verwalter Gröbner.

Nach einigen Liebschaften und einer Liaison mit einer Margaretha Charlotte K., bekennt sich der ledige Johann Wolfgang Christoph Zumpf (gemäß Kirchenbucheintragung von 1809) zur Vaterschaft eines Buben mit dem Namen Johann  Georg Zumpf.

 

Im Jahre 1811 hat Johann Wolfgang Christoph Zumpf das Amt des Zehnt-Gutverwalters übernommen und heiratet Sophie Friederike Meyer (* 16.03.1786 + 25.11.1837), Tochter des "Stadt- u. Land Physicus" (Arzt) Dr. Johann Michael Meyer aus Feuchtwangen.

 

1812 kommt Johann Wolfgang Christoph Zumpf über seine Pflegemutter, die verwitwete Justiz-Rätin Steinheil, in den Besitz des von Ihrem Vater, dem Schultheißen Böckl(er), 1771 erbaute Gutshaus unterhalb der St. Johannis Kirche zu Burgbernheim.

Noch in der heutigen Zeit kennt man dieses Haus als das "Crailsheimische Haus".

Im selben Jahr  wurde auch sein Sohn Justin Christian Heinrich geboren, der später in Heidelberg und Erlangen die Rechte studierte. Als Dr. der Rechte verstarb dieser hochbegabte junge Mann schon 1833 mit gerade 21 Jahren.

1816 wurde seine Tochter, Sabine Henriette Edle von Zumpf geboren, die 1837 den Chevaulegers Lieutenant (Regiment Turn und Taxis) Richard Freiherr von Crailsheim heiratet.

Nur kurze Zeit danach, im November des selben Jahres, stirbt seine Frau Sophie Friederike.

Als 2. Kommandeur des I. Landwehr-Bataillon (Landgericht Windsheim) wird dem Hauptmann Zumpf im Januar 1817, die gebetene Entlassung durch legal beigebrachte ärztliche Zeugnisse bewiesene Unfähigkeit zum aktiven Dienst erteilt.

Von 1819 bis 1821 ist Johann Wolfgang Christoph Zumpf Bürgermeister von Burgbernheim.

Im August 1829 ernennt per Beschluss, Seine Majestät König Ludwig I. von Baiern (Bayern) auch für den Rezatkreis die Landräte (27), darunter auch Johann Wolfgang Christoph Zumpf.

Der Zehnt und sein Verwalter

Der Freiherrlich von Greiffenclauische Zehnt-Verwalter, Johann Wolfgang Christoph Zumpf, verwaltete zunächst den Zehnt, den die Familie Greiffenclau seit 1754 inne hatten. Der Zehnt war eine der ältesten Besteuerungen, der im achten Jahrhundert von den Karoliner zum Unterhalt von Kirchen und Bistümer, die damals in größerer Zahl gegründet wurden, wieder eingeführt wurde.

Auch das in den Jahren 741/742 neu gegründete Bistum Würzburg wurde mit umfangreichen Zehnten ausgestattet, mit unter von Königshof Berenheim.

Der Würzburger Bischof, vergab die Zehntrechte nach seinen Belieben als Lehnsherr.

Zehnt zu Burgbernheim und auf den Wald“ wurde der greiffenclauische Zehnt durch das ganze Mittelalter und bis in die Neuzeit genannt. „Auf den Wald“ bezieht sich auf weitere Zehntrechte in und um Geslau. Dieser Zehnt kam 1473 an die Nürnberger Patrizierfamilie Rieter.

Als die Freiherren Rieter von Kornburg 1753 im Mannesstamm erloschen, fiel der Zehnt zurück an Würzburg, an den damaligen Fürstbischof  Carl Philipp von Greiffenclau zu Vollraths. Mit „Consens des Domkapitels“ wurde der Burgbernheimer Zehnt an seine Greiffenclauischen Vettern zu Volraths im Rheingau verliehen.

Neben dem Greiffenclauischen gab es zu Burgbernheim eine Vielzahl kleinerer Zehnte, die nach der Lage oder der jeweiligen Zehntherrschaft benannt war.

Als Holschuld ließen die Bauern  jede zehnte Garbe auf dem Feld, die dann von einen „Zehntknecht“ der Herrschaft (auch „Zehender“ genannt), abgeholt wurde.

Neben diesen Großzehnten gab es auch den sogenannten Blutzehnt, auch Kleinzehnt genannt, der für die Nutztiere erhoben wurde und auf den Höfen lastete. Dieser bedeutete keine große Belastung  und wurde frühzeitig fixiert, also in eine feste Geldzahlung umgewandelt.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging das Zeitalter der Grundherrschaften und der Zehnte zu Ende.

Der bisherige ertragsabhängige Zehnt wurde zunächst in einen jährlichen konstanten Bodenzins fixiert.

Durch den Kauf des auf 1639 Tagwerk lastenden Großzehnten im Jahr 1842 erwarben die Burgbernheimer Grundbesitzer das uneingeschränkte Eigentum.

Die Familie Greiffenclau verlor darauf ihr Interesse an Burgbernheim und verkaufte das Schlösslein für 3000 Gulden an Johann Wolfgang Christoph Zumpf, der vom Zehntverwalter zum Rentverwalter mutiert war.

Quelle: Kirchweihausgabe Burgbernheim - Bad Winsheimer Ausgabe vom 12. September 2013 - Autor: Hermann Emmert

Anzumerken sei hier, das der Name und das Geschlecht Steinheil in der Gelehrten-Geschichte nicht unbekannt ist. 

 

"Steinheil. Ein in mehreren teutschen Landen als in Sachsen, als im Baireuthischen, Baiern auch in Russland verbreitetes Geschlecht. Das Wappen desselben hat K. Ferdinand II. den 8ten Januar 1637 bestätigt. Von Ludwig, Relig. Manuscpt. T. 10. 419, Hörschelmanns verm. Samml. gr. f. u.o.

Wappen 29-32".

Quelle: Adels-Lexikon: oder Handbuch über die historischen, genealogischen ..., Band 2, Seite 524.

Eine bedeutende Familie

Besuchern des Friedhofes zu Burgbernheim und der St. Johannis Kirche fallen neben dem Chor der Kirche drei zum Teil stark verfallene Grabgedenksteine aus Sandstein auf. Lage und Gestaltung - neugotische beziehungsweise klassizistische Steelen - lassen auf eine bedeutende Familie schließen.

Quelle: Zeitungsartikel vom 12. September 2013, Kirchweihausgabe der „Windsheimer Zeitung“ 2013: Famile Zumpf, Edle von Zumpf, 

                 Krafft Freiherr/Graf von Crailsheim, Freiherrn von Greiffenclau zu Vollfaths, Rieter von Kornburg. Autor: Herrn Hermann Emmert. 

Einzelnachweise: Korrespondenz des Kassierers Michael Reuss mit dem Zehntverwalter Johann Wolfgang Christoph Zumpf zu Burgbernheim und Zehntrechnungen zu Burgbernheim.

bottom of page