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Johann Wolfgang I. Zumpf Cantor zu Sommersdorf

Johann Wolfgang I. Zumpf

von Neuhaus

Freiherrlicher von Crailsheimischer Cantorius

Johann Wolfgang I. Zumpf

war als ehelicher Sohn des edel und wohlgeborenen Herrn, Herr Philipp Ludwig Zumpf, gleichfalls Freiherrlich von Crailsheimischen Cantoritus und Schulmeister zu Neuhaus an der Aisch (Mittelfranken), am 21. Jänner 1769 in Neuhaus an der Aisch geboren. Seine ehr- und tugendhafte Mutter Anna Margaretha Gertraud, war eine geborene Raber geb. 23. Jänner 1739 (aus Neuhaus).

Johann Wolfgang I. Zumpf vermählte sich am 5.Oktober 1795 zu Sommersdorf (Mittelfranken) mit der ehr- und tugendhaften Anna Dorothea Lang, geb. 1770 in Ansbach, Schullehrerstochter aus Ansbach. 

Sein Vater Philipp Ludwig Zumpf,  wie auch 2 weitere Generationen vor dessen waren ihrer gesamte Dienst-Zeit im Amte als Freiherrlich von Crailsheimische Cantoren zu Neuhaus, im Dienste der Hochfreiherrl. Reichs-Freiherren von Crailsheim. In den Urkunden zu Neuhaus genannt als

edel wohlgeborene und hauserhaltene Herren.

    Johann Wolfgang I. Zumpf hatte sieben Kinder:

  1. Helena Dorothea Franzisca Zumpf, geboren 8. August 1796 in Sommersdorf bei Ansbach, gestorben Whitestown, Oneida, New York, USA.

  2. Ludwig Christoph Zumpf, geboren 27. Mai 1798 in Sommersdorf bei Ansbach, gestorben 4. Januar 1849 in München Stadt (Schwabing).

  3. Johann Thomas Theodor Zumpf, geboren 17. Mai 1800 in Sommersdorf bei Ansbach, gestorben 1. Mai 1843 in Kleinreuth bei Schweinau (Nürnberg).

  4. Johanna Charlotte Zumpf, geboren 22.October 1802 in Sommersdorf bei Ansbach.

  5. Sibilla Wilhelmina Zumpf,  geboren 23.October 1804 in Sommersdorf bei Ansbach.

  6. Anna Philippine Zumpf, geboren 29. December1806 in Sommersdorf bei Ansbach.

  7. Maria Regina Christina Zumpf,  5. October 1808 geboren in Lichtenau bei Ansbach, gestorben 17. Februar 1809 in Lichtenau bei Ansbach.

 

Mit seinem 14 th Lebensjahr im Jahre 1783, trat  Johann Wolfgang I. Zumpf  in die Dienste seiner Hochfreiherrlich Gnaden Herrn,

Reichsfreiherr Albrecht Ernst Friedrich Freiherr von Crailsheim, Truhenmeister und bei Hochdenenselben auf der Universität Erlangen 2 Jahre lang zubrachte. Nachher conditonierte er bis in sein 26. Lebensjahr. Davon 10 Jahre bei Seiner Hochfreiherrlich Gnaden Herrn Kammerherrn, Reichs-Freiherrn von Crailsheim zu Fröhstockheim. Johann Wolfgang I. Zumpf zeichnete sich durch seinen unbescholtenen Stand und der Treue als Gewürdigter Cantorius und Schulmeister aus.

Im Jahre 1795 erhielt er von Seiner Hochfreiherrlich Excellenz und Gnaden Gnaden Reichsfreiherr Albrecht Ernst Friedrich Freiherr von Crailsheim ein hohes Decret auf die Schulstelle Sommersdorf, welches er 10 Jahre begleite. Während dieser Zeit lies er keine Gelegenheit außer Acht sich immer weiter zu vervollkommnen und suchte sich der hießigen Pfarr – Gemeinde sowohl, als vorzüglich seiner Schuljugend durch auszeichnenden Lebenswandel, durch Fleiß, Eifer und Treue in seinem Amte so nützlich als möglich zu machen und erwarb sich dadurch die Hohe Achtung und Liebe seiner Vorgesetzten und der ganzen Pfarrgemeinde. 

Ab 1804 (nach mehrmaliger Bewerbung) übernahm Johann Wolfgang I. Zumpf das Cantorat Walsdorf.

1807 entschloss sich der Freiherrl. v. Crailsheimische Cantorius und Schulmeister Zumpf, dann doch als Schullehrer in Markt Lichtenau zu unterrichten.

 

Mit gerade mal 40 Jahren verstarb Johann Wolfgang I. Zumpf am 2. September 1809 in Lichtenau und hinterließ 6 Kinder (das 7. Kind war schon verstorben) und seine Witwe Anna Dorothea geb. Lang (Schullehrerstochter aus Ansbach). Die verbliebenen Kinder wurden der schulischen Obhut ihres Großvaters Wolfgang Christoph Lang übergeben, der das Amt des Schullehrers in Lichtenau ab 1810 übernahm. 

Anmerkung: Die Zumpf´schen Gelehrten standen ab 1640, über 160 Jahre im Dienste der Reichs-Freiherren von Crailsheim.

Quelle: Die Archive der Familienstiftung von Crailsheim, Familienkonsulentie und Herrschaft Rügland, Band I. 55 I. und II.

Johann Wolfgang Zumpf Cantorius zu Sommersdorf
Schloss Sommersdorf bei Ansbach- Foto: Frank W. Zumpf

Bewerbung des Johann Wolfgang I. Zumpf um das Cantorat Walsdorf 1804

Bewerbung Johann Wolfgang  Zumpf um das Cantorat Walsdorf

Übersetzung des Bewerbungsschreibens vom Samstag den 13. October 1804, des edel und wohlgeborenen Herrn,

Johann Wolfgang Zumpf von Neuhaus, Freiherl. von Crailsheimischer Cantorius zu Sommersdorf,

an Albrecht Ernst Friedrich Reichs-Freiherr von Crailsheim, aus der Kurrentschrift in Schreibschrift.

 

Anrede in der Schriftform:

Ihre Excellenz

 

Dem Reichsfrey-Hochwohlgeborenen Herrn,

Herrn Albrecht Ernst Friedrich Freiherr von Crailsheim, Ihre Römlich, Kayserlich, außerköniglich, Apostolich, Mayestätlich, würdlichen Herrn Rath und Kammerherrn, des Hochfürstlich Brandenburglich Raths oder anders Ritter, und freier unmittelbar freien Reichs-Ritterschaft, Landes zu Franken, hochlöblich Amts an der Altmühl, hochbittenen Herrn Ritter-Raths und Truhenmeister und Herrn auf Rügland, Rosenberg, Morstein, Hornberg, Neuhaus, Walsdorf, Sommersdorf Thann und Altschönbach u.s.w.

 

Meinen gnädig-hochbefehlenden Herrn.

Rügland.

Reichs unmittelbar Hochwohlgeborene

Freiherren

Gnädig hochzubefehlende Herren !

 

Ich werde nicht Ursache haben, Eure Eure Hochfrei – Herrlichen Excellenz und Gnaden Gnaden eine weitläufige Erklärung von meiner ersten Existenz vorzutragen. Hochdenen selben ist gnädigst bekannt, dass ich schon in meinem 14 th Jahre in die Dienste seiner Hochfreiherrl. Gnaden Herrn Truhenmeisters von Crailsheim trat und bei Hochdenenselben auf der Universität Erlangen 2 Jahre lang zubrachte: Nachher conditonierte ich bis in mein 26 stes und 10 Jahre bei Seiner Hochfreiherrlich Gnaden Herrn Kammerherrn von Crailsheim zu Fröhstockheim, von daher ich mich berechtigt glaube, mir das gute Zeugniß beilegen zu dürfen, dass ich mich – so viel in meinen Kräften stand befleißigte, mir immer mehren Kenntniße zu verschaffen, um mich der hohen Gnaden, welcher ich damals schon wegen meiner Treue und unbescholtenen Stand als gewürdiget wurde, in der Folge noch würdiger zu machen.

Im Jahre 1795 erhielt ich von Euer Euer Hochfrei – herrlich Excellenz und Gnaden Gnaden ein hohes Decret auf die hiesige Schulstelle, welche ich nun 9 ½ Jahre begleite. Während dieser Zeit lies ich keine Gelegenheit außer Acht mich immer weiter zu vervollkommnen und suchte mich der hießigen Pfarr – Gemeinde sowohl, als vorzüglich meiner Schuljugend durch auszeichnenden Lebenswandel – durch Fleiß, Eifer und Treue in meinem Amte so nützlich als möglich zu machen, und erwarb mir dadurch die Achtung und Liebe meiner Vor- gesezten und der ganzen Pfarrgemeinde. Mit dem Ertrag des hiesigen Dienstes konnte ich bei dem Anwuchs meiner Familie enorm theuren Preisen aller Lebensbedürfnisse nicht subhihtiren, sehe mich dahero genö-thiget allerlei zu speculiren, um als ein ehrlicher Mann durchzukommen: Besonders gute Unterstüzung gewährte mir der – von Gnädig hohen Herrschaften gnädig additionierte +1. Merz guter Acker, welch gute Gnadenbezeigung ich mit dem lebhaftesten Dankgefühl erfrue und geniße. Bei diesem allen aber, und bei Führung meiner gewiß ökono-mischen Ganshaltung konnte ich doch bisher nichts erübrigen, sondern blos dasjenige erhalten was ich vor 8 Jahren besaß. Es entledigt sich nun durch die nahe seiende – oder schon erfolg-te Ablebung des Cantors Käppel die Walßdorfer Schulstelle, wo ich mich – wann ich meine hiesige Addition und Kram-Gewinnst in Anschlag bringe, in nichts – sondern nur in Com-paration der Schuldienst Erträge etwa um 50 bis 60 k ver-bessern und sonach meiner jezigen hiesigen Einnahmen gleichstehe. Indessen sind das Nebendinge, worauf ich mir keine ganz Gewisse Rechnung machen darf ist möglich, dass ich mir dortselbst doch auf diese oder jene schikliche Art wieder ei- nen Nebenverdienst verschaffe – und dann vortheilhafter als hier stehen kann. Die hiesige Verfassung sowohl, als insbesondere die dunk-le – wegen ihrer Feuchtigkeit höchst ungesunde Schulwohnung, welche auf meine und meiner Frau Gesundheit alle Winter sehr grosen Eindruck macht, geben mir hauptsächlich die Veranlassung mich in Walßdorf zu bewerben.

Ich wage es also Euer Euer Hochfreiherrlich Excellenz und Gnaden Gnaden unterthänigst hub-mishe zu bitten, mir das Decret auf dasdortige Cantorat huldreichst angedeihen zu lassen. Der aber mit den dortigen Emolumenten Nur ½ jer Nürnbgr Maas Herrschaftliche Korn-Besoldung verbunden und Cantor Köppel während seines Daseins 1 Nürbergel jer Korn als hohe Addition zumaß; So bitte auch ich zuzüglich unterthänigst, mich mit dieser so höchst Nötigen Korn Zulage zu begnadigen.

Gnädigst bekanntermaßen haben überall die Pfarrgemeinden Onus, die Zug – Köster der Kirchen und Schuldiener zu be- Streiten, und dies kan sich die Walßdorfer Pfarrgemeinde um so eher gefallen lassen, wessen solche schon 52 Jahre in dieser

Hinsicht Belästigung hatte. Sollte sich aber wieder ver-muten Widerspruch ergeben und solches verweigert werden wol-len; So rechne ich auch diesfalls auf die hohe Unterstüzung gnä-digst hoher herrschaften, indem solche nicht aus meinem Mitteln

bestritten werden können. So wie ich – seitdem sich meine Verstandes – und Leibes-kräfte entwickelten, mein ganzes bisheriges Dasein den hohen gnadevollen Diensten meiner Gnädig hohen Vater – Herrschaft, sehr wünsche ich meinen künftige Lebensjahre Hochdero hohen Diensten einzig und allein zu widmen. Stets werde ich mich beeifern, durch untadelhaftes Verhalten, durch angewöhnten Eifer, Fleiß und Treue in meinem Amte, mich derjenigen Gnaden die ich bisher genos immer werther zu machen. Nicht nur das Versprechen, sondern die vollkommene Überzeugung, das ich dasjenige was ich verspreche gewiß in Erfüllung bringen werde, macht mir die angenehme Hofnung, daß meine dar-gebrachte Bitte gnädigen Eingang und Erhörung finden werde, und in dieser Hofnung habe ich die Gnade mich lebenslänglich in tiefster Ehrfurcht und Submifhsten? Respect zu erwaren

 

Euer Euer Hochfreiherrlich Excellenz

 

und Gnaden Gnaden

 

Mt. Sommersdorf,

den 18. Septbr. 1804.

Unterthänigst treu gehorsamster Diener

 

Johann Wolfgang Zumpf

 

Übersetzt von Frank W. Zumpf

Quelle: Die Archive der Familienstiftung von Crailsheim, Familienkonsulentie und Herrschaft Rügland, Band I. 55 I. und II.

Altes Schulhaus Markt Sommersdorf bei Ansbach

Torhaus Schloss Sommersdorf

Bömisches Haus - Mit Blick auf das Schloss Sommersdorf

Schlosskirche  Sommersdorf bei Ansbach

Schloss Sommersdorf bei Ansbach

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