
Friedrich Wilhelm Karl August Julius Richard Freiherr von Crailsheim,
war ein Sohn des Julius Wilhelm Freiherr von Crailsheim und war am 31. Jänner 1805 auf Schloss Sommersdorf bei Ansbach geboren. Bei seiner am 14 März 1805 vollzogenen Taufe waren unter anderem der königlich preußische Oberforstmeister Graf Platen und Baron von Schirnding anwesend.
Schon früh, im Alter von Acht Jahren verlor er seinen Vater, erhielt jedoch durch die Wiedervermählung seiner Mutter Julie, einer geborenen Freiin von Falkenhausen, mit dem Oberforstmeister Baron von Schirnding einen liebevollen Stiefvater.
Schon früh interessierte sich Richard Freiherr von Crailsheim für den Militärdienst, weshalb er auch in das königliche Kadettenkorps nach München zur Ausbildung ging.
Nach dessen Absolvierung 1827, wurde er am 4. April zum Junker im kl. baierischern Chevauleger-Regiment Fürst von Thurn und Taxis ernannt. Am 20. November 1829 erfolgte dann die Beförderung zum Unterleutnant im kl. baierischern Chevauleger-Regiment Franz, kehrte dann wieder nach Versetzung in sein altes Regiment zurück.
Am 10. September 1840 avancierte Richard Freiherr von Crailsheim im 2. kl. baierischern Chevauleger-Regiment Fürst von Thurn und Taxis zum Oberleutnant.
Katarrhalische Anfälle, welche in ein thyphöses Fieber übergingen, setzten dem Leben des rüstigen Mannes in seinen besten Lebensjahren im Alter von 37 Jahren am 28. Jänner 1843 ein Ende. Auf dem Friedhof zu Ansbach in der Gruft Nr. 118 wurde er am 31. Jänner 1843 beigesetzt.
Wie der kl. bay. Oberleutnant, Richard Freiherr von Crailsheim seinen militärischen Pflichten genügte, beweißt der an seinem Todestag erlassene Regimentsbefehl:
„Mit innigem Schmerzgefühl wird das Regiment von dem diesen Vormittag erfolgten Ableben des Herrn Oberleutnants Richard Freiherr von Crailsheim in Kenntnis gesetzt. Das Regiment verliert an ihm sowohl als Offizier, wie als Mensch ausgezeichneten Kameraden, einen Biedermann im hohen Grade, welcher unser aller Achtung und Liebe mit in das Grab nimmt; seine hochachtbare Familie kann die Überzeugung hegen, dass ihr gerechter Schmerz vom ganzen Regiment geteilt wird.“
Richard Freiherr von Crailsheim wird als ein gewandter, kenntnisreicher, pflichteifriger, treuer und biederer, bei allen Menschen hoch angesehener und beliebter Mensch. Seine poetische Anlage hätte bei längerem Leben vielleicht noch manches Schöne leisten können. Er hinterließ zahlreiche Gedichte lyrischen Inhalts, von denen viele auf einer größeren Reise durch ganz Italien entstanden. Inspiriert von der dänischen Geschichte schrieb er das Trauerspiel „König Frode“, das in Ansbach aufgeführt wurde.
Er verkehrte viel mit dem bekannten Dichter Graf Platen, den er sich in seinen Dichtungen augenscheinlich zum Vorbild nahm.
Seine Frau Sabine Henriette geb. Edle von Zumpf, lebte die meist Zeit in Ansbach, war jedoch nach 1852 auch Gutsbesitzerin in Burgbernheim, von wo sie stammte. Sie wurde ebenfalls in der Familiengruft beigesetzt.
Die Kinder aus dieser ehelichen Verbindung sind:
a) Julia Henrietta Eleonora Johanna Friederika Freiin von Crailsheim, geboren Ansbach den 26. Dezember 1837. Sie vermählte sich am 2. Dezember 1857 zu Ansbach mit Desiderius Freiherr von Crailsheim-Amerang. Nach der Geburt ihrer Tochter Wilma Freiin von Crailsheim, lebte sie die meiste Zeit von ihrem Ehegemahl getrennt bei ihrer Mutter, Sabine Henriette Freifrau von Crailsheim geb. Edle von Zumpf, in Ansbach im Hause A97 am Oberen Markt. Sie starb am 14. Jänner 1890 zu Ansbach, wo sie auch beigesetzt wurde.
b) Laura Philippa Ernestina Florentina Wilhelmina Freiin von Crailsheim, geboren Ansbach den 4. März 1839. Sie vermählte sich am 10. Julie zu Ansbach mit Roderich Freiherr von Crailsheim-Fröhstockheim, mit dem sie 9 Kinder erzeugte. Sie wohnte den größten Teil ihres Lebens zu Fröhstockheim-Rödelsee, wo sie ihren ständigen Wohnsitz bei ihrer Verehelichung aufschlug.
c) Friedrich August Ernst Gustav Christoph Krafft Freiherr von Crailsheim
(Siehe Krafft Graf von Crailsheim)
Quelle:
Die Reichsfreiherrn von Crailsheim Abschnitt 4. Lebensbeschreibungen
II. Band. IV. Abschnitt. Lebensbeschreibungen. A. Rügländer Linie.
Seite 338-340, Familiengeschichte, Sigmund Friedrich von Crailsheim.
Nach dem Stande von 1904,
München : Straub, 1905
Anmerkung zum Vermählungsdatum und Ort der Trauung
Was die unterschiedlichen Vermählungsdaten der Sabine Henriette Edle von Zumpf und Richard Freiherr von Crailsheim angeht, (19. März bzw, 3. April 1837) wird darauf hingewiesen, dass in der Signatur: BayHStA, ADELSMATRIKEL Fr C7 das Datum der Vermählung zunächst, beider Familien übereinstimmend mit 3. April 1837 angegeben, bei der Adelsmatrikel der Freiherrn von Crailsheim nachträglich mit Bleistift durchgestrichen und mit dem Zusatz 19. März 1837 (nach Crailsheimischer Matrikel Anmerkung) versehen. Offensichtlich hat man diese Korrekturen ungeprüft einer 1879 bzw. 1888 im Auftrag der Familie von Crailsheim herausgegebenen entnommen.
In den Ansbacher Kirchenbüchern St. Gumbertus, ist das Vermählungsdatum mit 19. März 1837 (ein Sonntag) verzeichnet.
In der Bayerischen Landbötin vom Sonntag den 15. April 1837 Nr. 45, München, Seite 396 steht geschrieben:
Auswärtig Getraute … In Triesdorf: Hr. Rich. Frhr. v. Crailsheim, Leutnant im k. Chevauxlegers-Regiment Fürst von Thurn und Taxis, mit Fräulein Sabina Edle von Zumpf.
In Triesdorf war zu jener Zeit die 1. Division des 2. königl, bay. Chevauxlegers-Regiment Fürst von Thurn und Taxis, stationiert. Quelle: Militär-Handbuch des Königreiches Bayern 1836.



