top of page

Familienforschung

„So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig, man muss sie für fertig erklären, wenn man nach Zeit und Umständen das möglichste getan hat“.

 

Johann Wolfgang von Goethe (1787)

Ergebnisse der Zumpf´schen Familienforschung

Bis heute befinden sich mehr als 2000 Personen in meiner Datenbank, die nach und nach in unseren Stammbaum eingetragen werden, der momentan (Stand 20. Juli 2019) mehr als 1818 Personen umfasst.

Praxis in der Ahnenforschung

Nicht alle die eine Familienforschung beginnen, haben das Glück schon vorhandene Aufzeichnungen, Urkunden und weitere Schriftstücke die sich noch in Familienbesitz befinden zu nutzen, um einen leichteren Einstieg für ihre Forschungen zu nutzen.

Ist die Familie seit Jahrhunderten bekannt (regional einflussreich), hatten zu Lebzeiten einen bestimmten Stand oder genossen großes Ansehen, (z.B. im Adel, als Gelehrte, Offizier oder auch Geistliche) so finden die Forschenden genealogische Hinweise in der diesbezüglichen Literatur wie zum Beispiel genealogische Handbücher des Adels/Bürger, Findebücher und Leichenpredigten. Diese können hier auch hilfreiche Informationen leisten.

Um weitere Quellen zur Familienforschung zu ergründen, sollte man sich auch der Mühe unterziehen, in Archiven nach Informationen und Genealogiematerial zu seiner Familie anzufragen.

Wer Glück hat kann sich hier viele wichtige Informationen und eventuell auch Fotos seiner Ahnen beschaffen. Die meisten Archive verlangen hierfür eine Gebühr.

Auch sollte man bei Verwandten anfragen, die eventuell noch einiges an Genealogie-Material zur Verfügung stellen können. Mündliche Überlieferungen sollte man sich in jedem Fall in Notizen festhalten, auch hier kann jeder noch so kleiner Hinweis zu einem weiteren Erfolg bei der Suche nach seinen Ahnen hilfreich sein.

Wer bei seiner Ahnenforschung auf ein Wappen in der Familie stößt, sollte auch prüfen um welches sich handelt.

Hierauf, wie auch einen Adel in der Familie gehe ich zu einem späteren Zeitpunkt ein.

Grundsätzlich sollte jeder Hinweis, der nicht urkundlich nachweisbar ist genauer untersucht und gegebenenfalls die urkundliche Quelle aufzusuchen. Um diese zu prüfen begibt man sich am besten in eines der zuständigen  Archive oder schaut in den örtlichen Kirchenbüchern nach.

In der heutigen Zeit haben die meisten Kirchengemeinden ihre Kirchenbücher in ein für ihre Region zuständiges Kirchenarchiv abgegeben. Manche Kirchenbücher wurden schon vor Jahrzehnten auf Microfilme abgelichtet, in der heutigen Zeit wird die Digitalisierung bevorzugt.

Als Besucher eines Kirchenarchivs kann der Ahnenforscher nach Voranmeldung im Lesesaal die gewünschten Kirchenbücher in digitaler Form oder auf Microfilm ansehen. Einblick in die Originale ist nicht möglich.

Auch hier sind Gebühren fällig. Beispiel: Archive im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Wer nicht soviel Glück hat, von Beginn an in der Familie auf hilfreiche Unterstützung durch Dokumente, Urkunden oder sonstige Hinweise zu stoßen, sollte zunächst bei seinem zuständigen Standesamt anfragen. Hierbei sollte jedoch beachtet werden das die Standesämter erst seit Beginn 1870 (Großherzogtum Baden ab 1. Februar 1870, ab 1. Oktober 1874 im Königreich Preußen und ab 1.1.1876 im übrigen Gebiet des Deutschen Reiches) eingeführt wurden.

Ab dieser Zeit überwachten diese die Erledigung der im Personalstandgesetz vorgesehenen Aufgaben, insbesondere zur Führung der Personalregister und zur Erstellung von Personenstandsurkunden.

Wer also bei „Null“ beginnen muß und vielleicht noch einen häufigen Familiennamen führt, kann mit etwas mehr Aufwand bei seinen Recherchen rechnen.

 

Hilfreich sind:

  • Urkunden über die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern

  • Ahnenpass (auch Ariernachweis genannt)

  • Andere Familienmitglieder die Forschungen begonnen haben

 

Gleich zu Beginn ihrer Forschungen sollte mit System bei der Suche nach den Ahnen begonnen werden. Am besten und logischsten ist hierbei im Mannesstamm zu forschen. Wer erfolgreich und zügig voran kommt, hat bald seinen eigenen kleinen Stammbaum bis hin zu seinen Urgroßeltern beisammen.

Weitere Verwandte, wie alle Geschwister der im Stammbaum eingetragenen können ebenfalls zugeführt werden. Diese sind dann die Basen und Vettern der jeweiligen Grade zum Probanten (diejenige Person von der die Ahnenliste ausgeht).

Hat der Forschende danach Lust auf weitere Erfolge seine Ahnenreihe zu erforschen, wird er dieses sicherlich zu seinem Hobby zählen.

 

Hilfreiche Erläuterungen

Geburtsurkunde:

  • Tag der Geburt, Angaben zu den Eltern

Heiratsurkunde:

  • Tag der Eheschließung, Geburtsangaben von Braut und Bräutigam und Wohnort, sowie der Eltern.

Sterbeurkunde:

  • Sterbedatum, Alter des Verstorbenen, Geburtsdatum und Ort.

Familienforschung in Kirchenbüchern

Kirchenbücher in den historischen deutschen Gebieten beginnen schon ab dem Ende des 14./Beginn des 15. Jahrhunderts, meist in katholischen Gegenden. Die reformierten Gemeinden begonnen ab 1550 Eintragungen in Kirchenbüchern festzuhalten. Die meisten heute noch aufzufindenden Kirchenbücher beginnen ab Mitte des 17. Jahrhunderts nach dem 30 Jährigen Krieg ab 1648.

Wer seine Vorfahren in Kirchenbüchern ausfindig machen möchte, sollte zunächst in Erfahrung bringen, wo sich die Kirchenbücher befinden, in einem Pfarramt, oder in einem der zentralen Kirchenarchiven.

Bei Kirchenbüchern handelt es sich (wie der Name schon verrät) um kirchliche Eintragungen wie Tauf – Trauungs – Sterbeeintäge (Beerdigungsbücher). Bei diesen kirchlichen Amtshandlungen wurden in den meisten Fällen auch Geburts- und Sterbedatum angegeben. In weiter zurückreichenden Kirchenbüchern findet man nur die Tauf- und Beerdigungseintragung.

Bezeichnung

 

Probant

 

Eltern

 

Großeltern

 

Urgroßeltern

 

Alteltern

 

Altgroßeltern

 

Alturgroßeltern

 

Obereltern

 

Obergroßeltern

 

Oberurgroßeltern

 

Stammeltern

 

Stammgroßeltern

 

Stammurgroßeltern

 

Ahneltern

 

Ahngroßeltern

 

Ahnurgroßeltern

 

Urahneltern

 

Urahngroßeltern

 

Urahnurgroßeltern

 

Erzeltern

 

Erzgroßeltern

 

Erzurgroßeltern

Generation

 

"0"

 

I.

 

II.

 

III.

 

IV.

 

V.

 

VI.

 

VII.

 

VIII.

 

IX.

 

X.

 

XI.

 

XII.

 

XIII.

 

XIV.

 

XV.

 

XVI.

 

XVII.

 

XVIII.

 

XIX.

 

XX.

 

XXI.

Anzahl

 

1

 

2

 

4

 

8

 

16

 

32

 

64

 

128

 

256

 

512

 

1024

 

2048

 

4096

 

8192

 

16.384

 

32.768

 

65.536

 

131.072

 

262.144

 

524.288

 

1.048.576

 

2.097.152

Um mit seiner Suche systematisch voranzukommen, ist es hilfreich eine Personenregister zu den jeweiligen Kirchenbüchern ausfindig zumachen. Dies erleichtert die Suche nach seinen Ahnen ungemein. Die meisten ab 1830 geführten Kirchenbücher haben solch ein Register. Stößt man bei seiner Suche nach Personen irgendwann auf  einen sogenannten „Standortnamen“ im gesuchten Ort, so können Schwierigkeiten beginnen. Fast in jeder Ortschaft gibt es solche „Standortnamen“.

Bei der Ahnensuche kann man sich nicht auf die direkten Vorfahren beschränken, auch die Geschwister können mit aufgenommen werden. Der Vorteil, durch die Aufnahme der Geschwister im Stammbaum, können oft Anhaltspunkte zu anderen Forschern aufgenommen werden, die nach dem selben Namen suchen.

Wer einen Geburtseintrag gefunden hat, sollte als nächstes nach dem Trauungseintrag der Eltern suchen. Bei den Erstgeborenen liegt das Heiratsdatum meist ein Jahr vor der Geburt der Täuflings.

Im nächsten Schritt der Suche geht es zu den Begräbnisdaten der Eltern. Diese findet man im Begräbnisbuch und enthalten Sterbe- und Beerdigungsdatum, Todesursache und das „genaue Alter“ des Verstorbenen zum Beispiel mit einer Angabe von 58 Jahre, 5 Monate, 18 Tage. So kann das Geburtsdatum errechnet werden.

Anmerkend sollte hier erwähnt werden, dass Pfarrer hier nicht unbedingt das tatsächliche Alter des Verstorbenen eintrugen, da sie sich auf die Angaben der Hinterbliebenen verließen.

Findet man beim zurückrechnen auf das Geburtsjahr (auch einige Jahre vor oder zurück) keinen Eintrag der Geburt, so wird die Person in einem anderen Ort geboren sein. Möglicherweise helfen hierbei die Wohnortangaben der Taufpaten der Kinder, diese wurden bei den Taufeinträgen mit angegeben.

Familienforscher die es nicht schaffen, aus welchen Gründen auch immer (zeitlich, geographisch) ein Pfarramt zu besuchen, können eine E-Mail oder einen Brief an die zuständige Pfarrei senden. Hierbei sollte man einiges beachten:

 

  • Anrede und Schriftform nett und höflich

  • Pfarrer sind keine Genealogen, daher beschreiben Sie ihr Anliegen genau, aber nicht zu ausschweifend

  • Hat man sich  entschlossen in der Briefform an das Pfarramt zu schreiben, nicht vergessen einen frankierten und adressierten Rückumschlag beizulegen.

  • Geben Sie im Schreiben (gleich ob Brief oder E-Mail) an, dass sie bereit sind für die Kostenübernahme bis zu einem bestimmten Betrag (persönliche Obergrenze des Auftraggebers) aufkommen. In keinem Fall einen Scheck oder Bargeld bei der Briefsendung mitschicken. Entstandene Kosten werden (auf dem Postwege) per Rechnung mit der Bitte um baldige Erledigung an den Auftaggeber gesendet.

Tipps zur Kirchenbuchforschung

Vorteilhaft ist für die Ahnenforschung in Kirchenbüchern immer, den vollen Text der Eintragung mit allen Angaben komplett abzuschreiben. Die Inhalte können im Verlauf der Ahnenforschung sehr wichtig sein. In der Regel bekommt man auch meist eine Kopie der Einträge. Beachten sollte man auch, dass es erst seit dem 20. Jahrhundert zu einer einheitlichen Schreibweise der Namen kam.

Monatsbezeichnungen in alten Kirchenbüchern wie 7ber, 8ber, 9ber, 10ber, oder 7b,7br, etc. sind die alten lateinischen Monatsbezeichnungen für:

 

  • 7ber = septem = September

  • 8ber = octo = Oktober

  • 9ber = novem = November

  • 10ber = decem = Dezember

Genealogie – Programme

Mittlerweile gibt es eine Fülle von Genealoge-Programmen auf dem Markt mit unterschiedlichen Möglichkeiten und Preisen.

Welches für einen selbst das Richtige ist, muss jeder für sich entscheiden. Vielleicht lesen sie einige Testberichte, bevor sie sich für ein bestimmtes entscheiden.

 

Schlusswort

In der Hoffnung, dass ich jedem Genealogieinteressierten Neueinsteiger hier einige kleine Anregungen geben konnte, möchte ich darauf verweisen, das diese Abhandlung in der Hauptsache darauf beschränkt ist, Hilfestellung für die ersten Schritte auf einem noch fremden Gebiet zu geben.

© 2023 FRANK W. & ERIKA CECILE V. ZUMPF

Proudly created with Wix.com

bottom of page